Der Sonnenberg bei Hüttenrode

 

 

Sonnenberg Hüttenrode

 

Der Name Sonnenberg sowie einer Sonnenbreite beim Ort Hüttenrode ist mir zum ersten Male in einer alten Chronik der Stadt Blankenburg von Stübner und jetzt erneut in einer Rückschau auf den Bergbau im Harz aufgefallen. In dem Buch „Drei Schlag: Hängen“ vom Bergverein Hüttenrode ist vom sogenannten Sonnenberger Revier und mehreren Schächten die Rede:   Das Sonnenberger Revier liegt ca. 1 bis 1,5 km westlich von Hüttenrode in Richtung Neuwerk. Vermutlich wurde im Ausbissbereich schon im frühen Mittelalter auf Eisenerz gegraben. Zu ersten größeren nennenswerten bergbaulichen Aktivitäten ist es wohl im 15./16. Jahrhundert gekommen. Der Abbau erfolgte im Tagebau. Der Obere Sonnenberger Stollen wird dieser Zeit zugeschrieben. 

Hierbei geht es aber nicht um den Berg darüber, sondern um das Erzfeld darunter. In keiner heutigen topografischen Karte ist der Name Sonnenberg  zu finden. Bei der Ausfahrt aus Hüttenrode in Richtung Rübeland fällt einem sehr schnell der großer sanfter Hang im Westen auf. Das könnte die Sonnebreite, genau nach Süden hin sein. Genau auf der anderen Straßenseite, nach Süden hin, erstreckt sich der Sonnenberg mit den vielen kleinen Grubenresten im Gestrüpp. Leider hat man durch die Aufforstung rundum keine gute Weitsicht mehr. Als Aussichtsort hab ich mir daher die große flache Bergkuppe hinter der Elektro-Umspannstation gesucht. Dort steht ein Wasserhochbehälter und daneben eine Schutzhütte, allerdings ohne Namen. Der Feldweg dort entlang führt zu dem alten Bergbauort Krockstein bei Neuwerk. Dort wurde einst Harzer Marmor und später Eisen abgebaut. Auf einer älteren Wanderkarte ist an der Schutzhütte eine Markierung mit dem Namen „Brockenblick“ eingetragen. Von dieser Hochebene hat man bei passendem Wetter auch noch heute einen sehr guten Panoramablick rundum. Er ist ideal auch zur Sonnenbeobachtung. Sonnenberg oder Sonnenbreite ist genau der richtige Name hierfür! Neben der Straße nach Rübeland hinunter, hinter der engen Doppelkurve endet einer der alten „Sonnenberger Stollen“ mit einem Wasserauslauf, der noch heute munter plätschert.