Das Steinkistengrab bei Westerhausen

 

 

Im Jahre 2003 wurde im Rahmen der Bauvorbereitung der B 6 in einer flachen Senke zwischen Börnecke und Westerhausen eine Siedlungsfläche entdeckt, die einige Besonderheiten aufwies. Die hier freigelegte Siedlungsfläche erstreckte sich von der Südseite der Hügelsenke bis auf die Nordseite und reichte hier bis an die Uferrzone des einstmaligen Sees in diesem Tal. Auf der Südseite war ein Palisaden- und Wallring, der aber bei der lokal begrenzten Grabung nur angeschnitten wurde. Das Hauptobjekt war ein Steinkistengrab von etwa 3000 v. Chr.. Gefunden wurde es dort, wo sich heute die westliche Fahrbahnseite der B 6 befindet, und zwar auf dem Bereich, der sich kurz vor dem nördlichen kleinen Berghang befindet. Dort endet heute ein alter Feldweg, der schräg nach Süden zur B 6 verläuft. Dort siedelten zu der Zeit die Leute der sogenannten Kugel-amphorenkultur. In geringem Abstand von diesem besonderen Grab wurden auch noch zwei Rinderbeisetzung mit insgesamt 7 Rindern und einigen anderen Tieren entdeckt, was war das für ein Zeichen von Reichtum zu dieser Zeit! Das Steinkistengrab selbst war innen etwa   2 m mal 1,17 m groß und mit zwei etwa 600 kg schweren Sandsteinen abgedeckt. In dem Grab wurden noch zusätzlich zu den Skelettresten mehrere Kugel-amphoren,  Feuersteinabschläge und ein Feuersteinbeil gefunden. Weiterhin wurde auch ein Hammer aus Hirschgeweih und zwei Ketten aus Schneckengehäusen bei den Grabbeigaben entdeckt. Es war eindeutig eine große Beisetzung eines bedeutenden Mannes.

Im Landesmuseum Halle wurde er daher bald als der "Rinderbaron" bezeichnet.

Die Details entstammen dem Buch "Archäologie XXL" an der B 6 im Landkreis Quedlinburg, Sonderband 4 von 2006 des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle.

Die großen Steinplatten wurden voraussichtlich von dem nur etwa 100 m weit entfernten Felsrücken der Vogel-klippe abgebaut. Seit über 50 Jahren sin die ganzen Hügel hier bewaldet und wuchern zu. Hier in diesem Wald sind noch heute mehrere solche Steinplatten auch aus späterer Zeit zum Transport vorbereitet.

Dieser kleine Felsrücken birg noch ein anderes Geheimnis. Möglicherweise war es der Opferplatz für diese so wichtige Beerdigung eines Stammesfürsten oder Würdenträgers.  (Sieh hier der Link)