Der Schälchenstein Vogelklippe

 

 

Die sogenannte Vogelklippe findet man knapp 500 m westlich vom Königstein bei Westerhausen in dem kleinen Wäldchen, kurz vor der neuen B 6. Der kleine Felsen ist relativ stark zugewachsen und besteht nur aus zwei Sandsteinköpfen. Die Trittstufen in der Mitte führen etwa bis in 3 m Höhe, an einem Querspalt entlang. Der Spalt selbst weist in keine sonnenlaufrelevante Richtung.

Interessant ist aber ein anderer Zusammenhang: Nur etwa 100 m weiter, genau westlich, wurde im Jahre 2003 ein Steinkistengrab mit mehreren Zusatzbestattungen geborgen. (Link) Das damals geborgenen Grab liegt genau unter der Verbindungslinie zwischen dem westlich gelegenen Hoppelberg und diesem kleinen Felsen.

Zum Tag der Sommersonnenwende ging also die Sonne hinter dem Hoppelberg bzw. über dem Grab unter, wenn man bei diesem Felsen stand.

Meiner Vermutung nach war hier der Opferplatz für diese Beisetzung, hier wurden Opfergaben dargebracht, die später von den Seelen der Verstorbenen, die als Vögel - jetzt als als Boten des Himmels kamen, verzehrt wurden. Daher rührt möglicherweise der noch immer im Volksmund in Westerhausen gebräuchliche Name  "Vogelklippe" für diesen unscheinbaren, kleinen Felsen.

Außerdem ist es allerdings schon eigenartig, daß genau dieser Felsen mit den vielen kleine Mulden erhalten blieb, alle anderen wurden abgebaut. (Siehe altes Foto)

Die Nutzung als Vogeltränke erscheint mir nicht sinnvoll genug, da in direkter Nähe noch immer Bäche und Quellen vorhanden sind und nicht weit vom Felsen, am nördlichen Bergufer bis 1720 noch ein großer See war.